Heute war ich beim March for Science in Frankfurt. “Die Suche nach Wahrheit ist nicht immer kompatibel mit der Suche nach gesellschaftlicher Mehrheit”, sagte Prof. Dr. Joybrato Mukherje, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen und Vizepräsident des DAAD, bei der Kundgebung vor Beginn der Demonstration.
Gegen Rationalität und wissenschaftliche Methoden der Erkenntnisgewinnung dürften eigentlich keine ernsthaften Einwände bestehen, sollte man meinen. Aber nun hat erst die Leave-Fraktion, angeführt vom inzwischen zurückgetretenen Premierminister Boris Johnson, Großbritannien mit ziemlich dreisten Lügen in den Brexit geführt. Donald Trump, danach zum Präsidenten der USA gewählt, hatte wohl noch nie gesteigertes Interesse an einer faktenorientierten Auseinandersetzung mit der Welt.
Da kann es nicht schaden, die Freiheit und Unabhängigkeit der Wissenschaft zu unterstützen, mehr aus Solidarität mit Klimaforschern und den Umweltschutzbehörden der USA oder Wissenschaftlern in der Türkei. In über 400 Städten weltweit sollen Menschen auf die Straße gegeangen sein, um für die Freiheit von Wissenschaft und Forschung zu demonstrieren sowie deren Bedeutung als Grundlage einer offenen und demokratischen Gesellschaft. In Deutschland marschierten Wissenschaftler und ihre Unterstützer in über 20 Städten, unter anderem auch in Frankfurt am Main.